Fragen zum SBG und zu  Trans*geschlechtlichkeit

Fragen zum SBG und zu Trans*geschlechtlichkeit

Professional Development

9 Qs

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Fragen zum SBG und zu  Trans*geschlechtlichkeit

Fragen zum SBG und zu Trans*geschlechtlichkeit

Assessment

Quiz

Biology

Professional Development

Hard

Created by

Laura Schwenker

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9 questions

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1.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Legen Natur und Biologie das Geschlecht fest?

Manchmal
Ja
Nein
Selten

Answer explanation

1.Nein. Ob in der Medizin, der Biologie oder in den Sozialwissenschaften – aus wissenschaftlicher Sicht ist die Vorstellung einer „natürlichen“ Zweigeschlechtlichkeit inzwischen widerlegt. Aus der Biologie wissen wir, dass mehr als 1.000 Gene bei der Entwicklung der Genitalien beteiligt sind(1). Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie beschreibt Geschlecht in einer Stellungnahme als ein „mehrdimensionales Konstrukt, dessen Entwicklung durch das komplexe Zusammenspiel verschiedener körperlicher, psychosozialer und psychosexueller Einflussfaktoren bedingt“ sei(2). Das zeigt: Geschlecht ist vielfältiger und nicht allein über biologische Merkmale zu bestimmen.

2.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Besteht bei einem Selbstbestimmungsgesetz nicht die Gefahr, dass Menschen ständig ihren Geschlechtseintrag ändern?

Ja, es besteht die Gefahr, dass Menschen ihren Geschlechtseintrag aus Spaß ändern.
Nein, die Entscheidung, das Geschlecht zu ändern, ist ein wichtiger und persönlicher Schritt, der nicht leichtfertig getroffen wird.
Ja, die Möglichkeit zur Geschlechtsänderung wird missbraucht, um Vorteile zu erlangen.

Answer explanation

Nein. Seit 1981 regelt in Deutschland das „Transsexuellengesetz“ (TSG) die Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrags bei trans* Personen. In diesen vier Jahrzehnten wurden viele Regelungen des Gesetzes außer Kraft gesetzt, weil sie gegen Grundrechte verstoßen. So wurde 2011 der Zwang abgeschafft, sich vor einer Änderung des Geschlechtseintrags sterilisieren zu lassen. 2020 wurde das Gesetz durch einen Gerichtsbeschluss so erweitert, dass auch nicht-binäre trans* Personen ihren Geschlechtseintrag über das TSG ändern lassen können, allerdings dann auch dieses aufwändige Verfahren nutzen müssen. Was sich in all den Jahren jedoch nicht geändert hat, ist der Anteil der Personen, die eine Änderung des Namens oder Geschlechtseintrags wieder rückgängig machen. Dieser Anteil liegt konstant bei ca. 1 %.

3.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Können sich Personen durch die Änderung des Geschlechtseintrags Vorteile erschleichen?

Nur in bestimmten Fällen
Nein
Manchmal
Ja

Answer explanation

Nein. In Diskussionen um das Selbstbestimmungsgesetz wird regelmäßig behauptet, durch eine schnelle Änderung des Geschlechtseintrags könnten sich cis Männer Vorteile erschleichen. Dabei wird ausgeblendet, dass jene cis Männer dann nicht automatisch den Posten erhalten, sondern sich weiterhin gegen Mitbewerber*innen durchsetzen müssen (Beispiel Gleichstellungsquote).

Trans* Personen entstehen nach einem Coming-out in vielen Lebensbereichen Nachteile. Insbesondere trans* Frauen sind von massiver Diskriminierung am Arbeitsmarkt betroffen.

Zuletzt wird gerne argumentiert, dass cis Männer im Sport eine Änderung des amtlichen Geschlechtseintrags für ihren persönlichen Vorteil missbrauchen könnten. Über die Teilnahme an Sportveranstaltungen bestimmt aber nicht die Politik, sondern die Sportverbände. Ein Selbstbestimmungsgesetz hätte somit keinen Einfluss darauf, wer bei der nächsten Fußball-WM der Frauen mitspielt oder die nächste Weltmeisterin im Gewichtheben wird.

4.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Sind durch ein Selbstbestimmungsgesetz Frauen mehr Gewalt ausgesetzt?

Nein
Ja
Nur in bestimmten Fällen
Manchmal

Answer explanation

Nein. Keine Frau sollte Gewalt erfahren oder befürchten müssen. Alle Formen von Gewalt gegen Frauen müssen konsequent verhindert und strafrechtlich verfolgt werden. Die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen hat jedoch nichts mit dem Selbstbestimmungsgesetz zu tun.

Ein Selbstbestimmungsgesetz regelt, wie der Vorname und Geschlechtseintrag geändert werden kann. Es hat keine Auswirkung auf das Strafrecht. Alles, was vorher als Gewaltausübung strafbar war, wird strafbar bleiben.

Pauschal wird unterstellt, dass die Gewalt, die von cis Männern ausgehen kann, gleichermaßen von trans* Frauen ausgehen könnte. Dieser Generalverdacht hat viele negative Konsequenzen für trans* Frauen: Ihr ebenfalls hohes Risiko, Gewalt zu erfahren, wird verkannt(13). Die positiven Erfahrungen von Schutzräumen, in denen bereits trans* Frauen aufgenommen wurden, werden ignoriert. Andere Unterstützungsstrukturen schrecken oftmals davor zurück, sich für trans* Frauen mit Gewalterfahrung zu öffnen und weisen diese bis heute ab.

Über das Selbstbestimmungsgesetz wird auch diskutiert, wenn es um die Nutzung von Toiletten oder Umkleiden geht. Wenn sich cis Männer dort ungerechtfertigt Zutritt verschaffen wollen, um Gewalt auszuüben, ist das auch jetzt und ohne Änderung des Geschlechtseintrags möglich. Dass eine Person extra den Geschlechtseintrag ändert, nur um eine Toilette oder Umkleide zu betreten, ist abwegig. Ein geänderter Geschlechtseintrag schützt auch hier nicht vor Strafverfolgung. Wer sich übergriffig und gewalttätig verhält, begeht eine Straftat, unabhängig davon, ob der Geschlechtseintrag weiblich, männlich, divers oder offen ist.

5.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Ist trans* nicht nur so ein Trend?

Ja, Trans* ist nur ein vorübergehender Trend.
Trans* ist nur eine Modeerscheinung, die bald wieder verschwindet.
Trans* wird nur von wenigen Menschen ernsthaft gelebt, es ist keine relevante Identität.
Nein, Trans* ist keine Modeerscheinung, sondern eine gültige Ausdrucksform der Geschlechtervielfalt.

Answer explanation

Nein. Vielfältige geschlechtliche Identitäten gab es schon immer. In manchen Gesellschaften wurde bis zum Kolonialismus respektvoll mit dieser Vielfalt umgegangen. In vielen Gesellschaften – so auch in Deutschland – wurde geschlechtliche Vielfalt jedoch über Jahrhunderte gewaltvoll unterdrückt und ignoriert. Eine trans*freundliche Gesellschaft führt nicht dazu, dass es mehr trans* Menschen gibt, sondern dazu, dass sich mehr Personen outen und/oder für eine Transition entscheiden. Unsere Gesellschaft sollte es allen Personen ermöglichen, so zu sein und zu leben, wie sie sind.

6.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Sagen vor allem Jugendliche, dass sie trans* sind, weil es cool ist?

Nein
Selten
Manchmal
Ja

Answer explanation

Nein. Diese Behauptung ignoriert alltägliche Diskriminierungserfahrungen und verkennt die Lebensrealität von trans* Jugendlichen. Trans*sein wird nach wie vor eher stigmatisiert und diskriminiert, als dass es als gleichwertig akzeptiert wird. In der Regel bringt es Nachteile mit sich. Viele erleben das eigene Coming-out als sehr belastend. Sie unterdrücken oft jahrelang ihre tatsächliche geschlechtliche Identität. Das wirkt sich negativ auf die psychische Gesundheit aus.

In der Behauptung, dass viele nur aus Coolness trans* sind, schwingt zuletzt eine sehr gefährliche Logik mit. Denn im Umkehrschluss müsste man Trans*sein wieder stärker stigmatisieren und weiter abwerten, damit sich so wenig Menschen wie möglich als trans* outen. Zu Ende gedacht würde das bedeuten, die Anerkennung von trans* Personen so schwer wie möglich zu machen.

7.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Outen Jugendliche sich als trans*, um engen Geschlechterrollen zu entkommen?

Nein, Jugendliche outen sich als trans*, um Mode-Trends zu folgen.
Ja, Jugendliche könnten sich als trans* outen, um ihre Eltern zu ärgern.

Nein, Jugendliche outen sich, weil die geschlechtliche Zuschreibung von außen nicht stimmt.

Nein, Jugendliche outen sich als trans*, um Aufmerksamkeit zu erlangen.

Answer explanation

Nein. Jugendliche outen sich nicht als trans*, weil sie sich davon einen Vorteil versprechen. Sie outen sich, weil die geschlechtliche Zuschreibung von außen nicht stimmt. Bis heute zögern viele trans* Jugendliche über Jahre, bevor sie sich ihrem Umfeld anvertrauen und offen mit Freund*innen, in der Schule oder mit erwachsenen Bezugspersonen über die eigene geschlechtliche Identität sprechen. Oft versuchen trans* Jugendliche, in der zugeschriebenen Rolle zu leben. . Erst wenn sich das Unwohlsein trotz einer neuen Frisur oder Kleidungsstils nicht verringert, wenn einfach der Name, die Anrede und die zugeschriebene Rolle nicht stimmt, trauen sich trans* Jugendliche doch, sich zu outen. Viele haben große Angst vor den Reaktionen im Umfeld. Und leider gibt es eben diese Berichte von trans* Jugendlichen, die starke Ablehnung erfahren. Trans* Jugendliche nehmen diese Erfahrungen in Kauf, wenn sie sich outen. Sie outen sich, weil sie sich selbst näherkommen möchten oder die eindringliche Wahrnehmung haben, dass sie im zugeschriebenen Geschlecht nicht mehr leben wollen oder können.

8.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Wird Jugendlichen geschadet, weil ihnen zu schnell Pubertätsblocker verschrieben werden?

Nein
Ja
Manchmal
Nicht sicher

Answer explanation

Nein. Pubertätsblocker werden weder zu schnell verschrieben noch verändern sie den Körper der Jugendlichen. Pubertätsblocker sind Medikamente, die bei cis und trans* Jugendlichen eingesetzt werden, um den Beginn der Pubertät zu verzögern. Die Behandlung ist umkehrbar. Pubertätsblocker stoppen die Entwicklung des Körpers. Sie verändern diesen aber nicht. Anders als häufig dargestellt, ist es für trans* Jugendliche enorm schwer, Pubertätsblocker zu bekommen. Ärzt*innen verschreiben Pubertätsblocker erst nach einer Diagnose und ausführlicher Beratung. Oftmals vergehen Monate oder Jahre, bis es überhaupt zu einem Termin für ein Erstgespräch kommt. Nach einer Absetzung entwickelt sich der Körper auf dieselbe Weise weiter, wie er es auch vor der Medikamenteneinnahme getan hätte.

9.

MULTIPLE CHOICE QUESTION

20 sec • 1 pt

Werden Jugendliche übereilten Hormontherapien und Operationen unterzogen? Nein. In der Behandlung von trans* Jugendlichen werden wohlüberlegte Entscheidungen getroffen: Therapeut*innen und Psychiater*innen sind bei jeder jugendliche

Ja
Manchmal
Selten
Nein

Answer explanation

Nein. In der Behandlung von trans* Jugendlichen werden wohlüberlegte Entscheidungen getroffen: Therapeut*innen und Psychiater*innen sind bei jeder jugendlichen trans* Person mehrere Jahre lang eingebunden, bevor Maßnahmen ergriffen werden. Frühestens mit dem Einsetzen der Pubertät startet eine medizinische Behandlung mit Pubertätsblockern. Trans* Jugendliche treffen diese und jede weitere Entscheidung erst nach ausführlicher Beratung.

Viele trans* und nicht-binäre Personen wollen keine bzw. nicht alle medizinisch möglichen geschlechtsangleichenden Maßnahmen. Welche Maßnahmen Personen für sich in Betracht ziehen, ist sehr individuell. Dennoch gilt der Wunsch nach Hormontherapie und Operationen vielen cis Menschen als „Echtheitsbeweis“ für das Trans*sein. Diese Sichtweise kann Druck auf trans* Personen ausüben.